Sternschnuppen und Erdmagnetismus, ein von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß während der Universitätsfeierlichkeiten in Göttingen im September 1837 initiiertes Projekt

Autor/innen

  • Karin Reich

DOI:

https://doi.org/10.18443/160

Schlagworte:

Astronomie, Briefe, Carl Friedrich Gauß, Erdmagnetismus, Sternschnuppen

Abstract

Zusammenfassung

Während der im September 1837 in Göttingen stattfindenden Universitätsfeierlichkeiten initiierten Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß gemeinsam ein Projekt; es ging dabei um die Frage, ob Sternschnuppen die erdmagnetischen Erscheinungen beeinflussen würden, dem Nordlicht vergleichbar. Dies sollte im folgenden November, anlässlich des zu erwartenden großen Sternschnuppenschauers, überprüft werden. Im Zentrum dieser Untersuchung steht der Brief von Alexander von Humboldt an Gauß vom 30. November 1837 (Briefwechsel Humboldt-Gauß, S. 63–65); in diesem wurden zwei Beilagen bzw. Anlagen angesprochen, die zwar noch existieren, die aber bei der Ausgabe des Humboldt-Gaußschen Briefwechsels fast ganz unberücksichtigt blieben. Es handelt sich erstens um einen Brief von dem in Breslau wirkenden Astronomen Boguslawski an Humboldt vom 15. November 1837, den Humboldt, versehen mit eigenen Anmerkungen, Gauß zukommen ließ, und zweitens um ein Dokument, enthaltend die von Humboldt und Herter in Berlin während der Zeit vom 12. bis 21. November angestellten erdmagnetischen Beobachtungen. Diese Dokumente sollen hier erstmals in den historischen Kontext eingebettet, vorgestellt werden, zusammen mit dem Bericht über die in Marburg gemachten Sternschnuppenbeobachtungen vom 12. bis 14. November, die Gerling veranlasst hatte.

Abstract

In September 1837 the centennial celebrations of Göttingen university took place; Alexander von Humboldt, who visited Göttingen for this purpose, and Carl Friedrich Gauss created the project: Do showers of meteors influence the terrestrial magnetic phaenomena, comparable to the aurora borealis? The investigation should take place in November 1837, when strong meteor showers were once again expected. In this context the letter of Humboldt to Gauss from November 30, 1837 is of great importance; in this letter two enclosures were mentioned which still exist, but which were not presented in the edition of the letters between Humboldt and Gauss. One of these enclosures is a letter from Boguslawski to Humboldt from November 15, 1837, on which Humboldt made several remarks. Boguslawski was astronomer at the observatory of Breslau. The other enclosure was a document, containing the observation data of Humboldt and Herter, which were made in Berlin during November 12 to 15 and 21. These two documents together with the historical context are presented here for the first time, accompanied by the report by Gerling on meteor showers observed in Marburg from November 12 to 14.

Autor/innen-Biografie

Karin Reich

Wissenschaftshistorikerin; Professorin für Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg, 1995–2007; Forschungsschwerpunkte: Mathematik- und Astronomiegeschichte im 16., 19. und 20. Jahrhundert. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Seit 2008 Leiterin des Projektes „Gauß und Russland“, das von der Fritz Thyssen Stiftung finanziert wird.

Publikationen (Auswahl): Carl Friedrich Gauß (München 1977, 2. Aufl.1985, überarbeitet zusammen mit G. Biegel, Braunschweig 2005). Carl Friedrich Gauß, Alexander von Humboldt und Wilhelm Weber: das Treffen in Berlin im September 1828 und seine Folgen (in: Festschrift für Menso Folkerts 2008).

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Zitationsvorschlag

Reich, K. (2011). Sternschnuppen und Erdmagnetismus, ein von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß während der Universitätsfeierlichkeiten in Göttingen im September 1837 initiiertes Projekt . HiN - Alexander Von Humboldt Im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien, 12(23), 41–67. https://doi.org/10.18443/160

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