„… durch die Bereisung der dargestellten Gegenden der Wissenschaft und ihrer Nation ein so schönes Denkmal gesetzt …“. Zu Friedrich Georg Weitschs Gemälde, das Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland vor dem Chimborazo zeigt

Autor/innen

  • Ingrid Männl Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

DOI:

https://doi.org/10.18443/294

Schlagworte:

Friedrich Georg Weitsch; Aimé Bonpland; Chimborazo; Peter- und Paulshafen in Kamtschatka; Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften; Ideen zu einer Geographie der Pflanzen; Landschaftsmalerei; Friedrich Wilhelm III. von Preußen; Landschaftsgemälde; Historiengemälde

Abstract

Zusammenfassung

Der Hofmaler Friedrich Georg Weitsch begann 1806 ein Gemälde, das Humboldt vor dem Chimborazo zeigt. Eine Akte im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz liefert neue Erkenntnisse dazu. Weitsch fertigte das Gemälde, das die Preußische Akademie der Wissenschaften in Auftrag gegeben hatte und das dann der preußische König für sich bestellte, nach Humboldts Anleitung an. Vermutlich eigenmächtig fügte er eine Aufschrift auf den Expeditionskisten hinzu, um Humboldts Amerikareise als preußische Expedition zu deklarieren und dem König als Landesherrn zu ermöglichen, an dem großen Ruhm der naturwissenschaftlichen Unternehmung Anteil zu nehmen. Der Untertitel des Gemäldes lautet nicht wie bisher angenommen „Preußische Expedition von Alexander von Humboldt“, sondern „Beschrieben von Alexander von Humboldt“.

Summary

In 1806, the court painter Friedrich Georg Weitsch began a painting showing Humboldt in front of the Chimborazo. A file in the Secret State Archives Prussian Cultural Heritage Foundation provides new insights to this. Weitsch produced the painting, which was commissioned by the Prussian Academy of Sciences and then ordered by the King of Prussia, according to Humboldt`s instructions. Presumably, on his own authority, he added an inscription on the expedition crates to declare Humboldt’s journey to America as a Prussian expedition and to enable the king, as sovereign, to share in the great fame of the scientific enterprise. The subtitle of the painting is not “Prussian Expedition of Alexander von Humboldt” as previously assumed, but “Described by Alexander von Humboldt”.

Résumé

En 1806, le Peintre de la Cour Friedrich Georg Weitsch a commencé un tableau que montre Humboldt devant le volcan Chimborazo. Un dossier des Archives Secrètes d’Etat de l’Héritage Culturel de Prusse en fournit des nouvelles. D’après les instructions d’Humboldt Weitsch a completé cet ouvrage originairement commandé par l’Académie Prussienne des Sciences au profit du Roi de Prusse. Il est à supposer qu’il ait ajouté de son propre chef une inscription sur les coffres d’expédition de sorte à faire passer le voyage d’Humboldt en Amérique pour une expédition prussienne afin d’ouvrir au Roi comme souverain la possibilité de prendre part à la gloire de l’entreprise des sciences physiques et naturelles. Le sous-titre « Expedition prussienne d’Alexander von Humboldt » est désormais à corriger en « Décrite par Alexander von Humboldt ».

Autor/innen-Biografie

Ingrid Männl, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Jg. 1958. 1977–1982 Studium der Fächer Geschichte und Latein in Gießen. 1982 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien. 1987 Promotion. 1986–1988 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Gießen. 1989-1991 Archivreferendariat beim Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und an der Archivschule Marburg. 1991 Übernahme in den höheren Archivdienst im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Archivoberrätin. Zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.

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Veröffentlicht

2020-04-23

Zitationsvorschlag

Männl, I. (2020). „… durch die Bereisung der dargestellten Gegenden der Wissenschaft und ihrer Nation ein so schönes Denkmal gesetzt …“. Zu Friedrich Georg Weitschs Gemälde, das Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland vor dem Chimborazo zeigt. HiN - Alexander Von Humboldt Im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien, 21(40), 45–58. https://doi.org/10.18443/294

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