25 Jahre "Humboldt im Netz"

2025-07-23

HiN hat das vergangene Vierteljahrhundert der Forschung über Alexander von Humboldt aktiv und initiativ begleitet. Als ich vor 25 Jahren mit einem vom Berliner Haus der Kulturen der Welt bereitgestellten Startkapital von tausend D-Mark die Zeitschrift gründete, fragten mich viele, was denn eine elektronische Zeitschrift solle und wer Aufsätze über Humboldt digital lesen wolle. Was wissenschaftlich war, druckte man auf Papier. HiN wurde von Beginn an vom Enthusiasmus der Menschen, die sich für diese Zeitschrift einsetzten, getragen. Ursprünglich am HKW geboren, dann an der Universität Potsdam angesiedelt und schließlich von der UP in Gemeinschaft mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben, hat die Reise der Zeitschrift durch verschiedene Phasen einer zunehmenden Internationalisierung geführt. Und dies ebenso auf der Seite der Beiträgerinnen und Beiträger wie der Leserinnen und Leser, die aus den beiden Teilen eines erst seit wenigen Jahren wiedervereinigten Deutschland und aus einem wachsenden Europa, aber auch bald aus Nord-, Mittel- und Südamerika und der Karibik, sowie in den letzten Jahren zunehmend aus China und dem asiatischen Raum stammen. Angesichts der Vielsprachigkeit Humboldts war die globale Vielsprachigkeit der Zeitschrift nicht nur Verpflichtung, sondern ein Humboldt’sches Vergnügen.

Mehrfach hat die Zeitschrift ihr Gesicht verändert. Im Humboldt-Jahr 2019 erschien sie erstmals als Print-Ausgabe. Die Ästhetik der Zeitschrift und das haptische Erleben, die Humboldt-Forschung noch sinnlicher zu vermitteln, waren diesmal das Ziel. Wenige Jahre zuvor schuf die Bewilligung des Akademienvorhabens »Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung« dafür die Grundlagen. Seitdem ist HiN eng mit diesem Langzeitprojekt verbunden. Unsere Zeitschrift ist und bleibt zukunftsoffen.

Hier ist nicht der Ort, um die Namen derer zu nennen, die sich für die Zeitschrift eingesetzt haben. Uns allen ist Alexander von Humboldt ein Vorbild dafür, wie man auch in schwierigen politischen Zeiten eine ethisch und moralisch verantwortliche Wissenschaft be-treiben kann.

Ottmar Ette